Auch auf Verlagsseite stiegen bisher auch stetig die Kosten. Seit Herbst 2021 allerdings nicht mehr so stetig, sondern sprunghaft. Der Grund hierfür sind in erster Linie die Preissteigerungen bei den Rohstoffen und bei der Energie. Die Druckereien haben Probleme, Papier und Pappe, Farbe und Bindemittel zu beschaffen. Hier sind erhebliche Preissteigerungen sichtbar. Bei Nachdrucken ist es also unumgänglich, die Preise anzupassen.
Die beiden Grafiken (Quelle Börsenblatt Nr. 23 v. 9.6.22) zeigen eine Bestandanalyse am Beispiel einer Buchhandlung (untere Grafik) und an einem Verlag, hier mit Warenbestand im Segment Spannung und Krimi. Bei der Buchhandlung sehen Sie, dass ein hoher Bestand im Preis zwischen zehn und 16 Euro liegt, aber nur relativ wenige Bücher zwischen 22 und 30 Euro in der Buchhandlung vorhanden sind. Eine Möglichkeit: Mehr Bücher im höheren Preissegment in den Bestand nehmen und diese gezielt zu präsentieren (z.B. Hardcover vs Taschenbuch).
Auf Verlagsseite zeigt das Schaubild, dass bei Spannung und Krimi ein hoher Bestand an Taschenbüchern und Paperback gehalten wird. Der Sprung bei Taschenbüchern über die 10-Euro-Hürde ist bereits gemacht. Der Hardcoveranteil ist jedoch deutlich gesunken. Für den Verlag ist es aber ein großes Risiko, neue Autor:innen in Hardcover zu verlegen. Hier kann die Lösung sein, über Formatänderungen nachzudenken und Taschenbücher jenseits von 12 Euro anzubieten.
Preiserhöhungen sind unvermeidlich.