Die Buchpreisbindung ist der Garant für Qualität und Vielfalt auf dem Buchmarkt. Prof. Dr. Georg Götz, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Prof. Dr. Andreas Fuchs, geschäftsführender Direktor des Institutes für Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität Osnabrück stellten die wirtschaftlichen Auswirkungen der Buchpreisbindung auf den Buchmarkt dar. Berücksichtigt wurden riesige Datenmengen aus zahlreichen Ländern.
Die Ergebnisse:
• Die Preisbindung erhält ein breites Netz an unabhängigen Buchhandlungen.
• Der stationäre Buchhandel fördert die Buchnachfrage: Schließen Buchhandlungen, geht der Buchabsatz deutlich zurück.
• Die Buchpreisbindung macht Bücher im Schnitt billiger.
• Die Buchpreisbindung fördert den Absatz von Titeln jenseits der Bestseller.
• Der stationäre Buchhandel fördert die Entdeckung von unbekannten Titeln und Autoren.
• Die Buchpreisbindung in Deutschland behindert nicht den Marktzugang für ausländische Versandbuchhändler.
• Ein etwaiger dennoch vorliegender Zugriff in den freien Warenverkehr wäre durch den Schutz des Buches als Kulturgut gerechtfertigt.
• Die Buchpreisbindung in Deutschland ist mit europäischem Kartellrecht vereinbar.
Die Buchpreisbindung in Deutschland sorgt dafür, dass ein bestimmtes Buch an jeder Verkaufsstelle vor Ort oder im Internet denselben Verkaufspreis hat. Der Verlag legt für jedes Format (Hardcover, Taschenbuch, E-Book) einen verbindlichen Ladenpreis fest. Nach 18 Monaten kann der Verlag den gebundenen Preis aufheben, daneben gibt es Ausnahmen etwa bei Mängelexemplaren oder Mengenpreisen. Die Preisbindung für Bücher gibt es in Deutschland seit Ende des 19. Jahrhunderts. Seit 2002 ist sie gesetzlich geregelt. In insgesamt 13 europäischen Ländern ist eine Buchpreisbindung gesetzlich oder durch Branchenvereinbarungen vorgeschrieben, etwa in Österreich, Spanien, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Slowenien, Belgien oder Ungarn. Auch in Ländern wie Mexiko, Argentinien und Japan gibt es gebundene Bücherpreise.