Roehmer, Marion

Techniktransfer Von Köln nach Siegburg

Beobachtungen zum auflagenverzierten Siegburger Steinzeug der Renaissance

Techniktransfer Von Köln nach Siegburg
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In den Jahren 1989/90 wurde in Siegburg die Parzelle  Aulgasse 8 von Thomas Ruppel im... mehr
Produktinformationen "Techniktransfer Von Köln nach Siegburg"

In den Jahren 1989/90 wurde in Siegburg die Parzelle Aulgasse 8 von Thomas Ruppel im Auftrag des LVR-Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland archäologisch untersucht. Die Ausgrabung erbrachte einen fast ungestörten einzigartigen Befund: Es handelte sich um eine bis auf wenige moderne Störungen vollständige Siegburger Töpferwerkstatt mit Wohnhaus, Werkstatt, Verkaufslagerschuppen und Trockenschuppen.

Dieses Anwesen konnte von Otto Treptow aufgrund der Steuerlisten und alter Hausnamen überzeugend dem Töpfermeister Anno Knütgen und seinem Sohn Berthram zugewiesen werden. Die Werkstatt ist nicht nur die einzige ergrabene Töpferwerkstatt des Spätmittelalters und der Renaissance in Siegburg, sondern sie wird wohl absehbar auch die einzige bleiben, da die Innenstadt von Siegburg heute weitestgehend mit tief in den Boden eingreifenden Kellern überbaut ist. Ein aus archäologischer Sichtweise besonders glücklicher Umstand war darüber hinaus die Aufdeckung einer historischen Brandschicht, die sich fast über das gesamte Grundstück zog. Sie konnte von Otto Treptow mit dem Einfall spanischer Söldner in die Aulgasse im Jahr 1588 während des Truchsessischen Krieges in Verbindung gebracht werden. Damit ergab sich über den Befund hinaus auch die Möglichkeit, die zahlreichen Steinzeugfunde mit einem festen Datum zu korrelieren.

Bisher fand keine wissenschaftliche Auswertung der Ausgrabung statt. Eine Sonderausstellung im Stadtmuseum Siegburg im Frühjahr und Sommer 2023 ermöglichte jedoch erstmals, stratifizierte und andere relevante Funde aus dem Stadtmuseum Siegburg und dem LVR-LandesMuseum Bonn zusammenzuführen und im Vorfeld der Ausstellung vergleichend zu untersuchen. Dabei ergaben sich für die Erforschung des spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Steinzeugs zahlreiche Erkenntnisse, die teilweise bereits in die Ausstellungskonzeption einfließen konnten. Die Betrachtung der Funde im Befundzusammenhang mit dem heutigen Wissensstand zum Siegburger Steinzeug, dreißig Jahre nach der Ausgrabung, ermöglichte es zudem, neue Aspekte zur Entwicklung des renaissancezeitlichen auflagenverzierten Steinzeugs und seinem Herstellungszeitraum herauszuarbeiten, die hiermit vorgelegt werden sollen.

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